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Kennzeichnungspflicht für Polizisten

Eine gemeinsame Forderung der österreichischen Fußballfanszene

Polizisten sollen nicht länger inkognito bleiben dürfen, denn die österreichische Polizei bricht immer wieder Gesetze, ohne dafür belangt werden zu können. Vor allem wir Fußballfans sind einer zunehmenden Willkür seitens der Polizei ausgesetzt. Ob in Wien, Graz, Salzburg, Innsbruck oder anderswo: Polizisten überschreiten ihre Befugnisse und brechen im Schutz der Anonymität Menschenrechte. Um dem entgegentreten zu können, muss jeder Beamte an der Uniform klar sichtbar gekennzeichnet werden.

Fans haben jahrelang negative Erfahrungen mit Polizeieinsätzen gemacht. Überwachung und Repression haben ein beklemmendes Ausmaß angenommen; wir erleben ein stetiges Aufrüsten und beinahe jährlich werden die Befugnisse der Polizei ausgeweitet. Spätestens seit den Jahren vor der Europameisterschaft 2008 sind Polizeieinsätze bei Fußballspielen für sicherheitspolitische Experimente zur Bekämpfung zivilgesellschaftlicher Freiräume missbraucht worden. Das führt immer wieder zu vermeidbaren Eskalationen. Schon die unverhältnismäßig hohe Polizeipräsenz und das martialische Auftreten von geschlossenen Einheiten wirken immer bedrohlicher. Das mindert die Attraktivität des Spielbesuchs und trägt auch zu sinkenden Zuschauerzahlen bei. Zusätzlich leistet die tendenziöse Pressearbeit der Polizei einer Skandalisierung Vorschub, die von sensationsgierigen Medien dankend aufgenommen wird.

Die größte Gefahr im Rahmen von Fußballspielen Gewalt zu erfahren, besteht unbestritten im Zusammenhang mit der Polizei. Erfahrungsgemäß kann es dabei jeden treffen, da sich die Polizeimaßnahmen nicht nur gegen Einzelne, sondern immer wieder gegen ganze Gruppen richten. Sehr häufig kommt es dabei zu Körperverletzungen durch Polizisten und nicht selten werden einzelne Opfer – um Polizeigewalt nachträglich zu legitimieren – auch noch gerichtlich verfolgt. Demgegenüber bleibt der Staat bei rechtswidriger Gewalt, Misshandlung und Diskriminierung durch Beamte so gut wie immer tatenlos. Menschenrechtsverletzungen dürfen nicht länger ungesühnt bleiben, nur weil uniformierte, teilweise sogar vermummte Täter nicht identifiziert werden können oder Ermittlungen durch die Behörden verhindert werden.

Österreich ist eines der wenigen Länder innerhalb der EU, in dem überhaupt keine Kennzeichnung vorgesehen ist. In fast allen europäischen Ländern besteht längst in irgendeiner Form eine Kennzeichnungspflicht.

Innerhalb der Polizei ist der Korpsgeist besonders stark ausgeprägt, weshalb es umso wichtiger ist, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Bürger endlich eine Kontrollmöglichkeit haben. Das Vertrauen in die Polizei ist bei vielen Menschen auf einem Tiefpunkt angelangt, was nicht zuletzt an der fehlenden Transparenz der ausführenden Organe liegt.

Es kann keine Kompromisse geben: Eine deutlich sichtbare Kennzeichnung von Beamten ist durch nichts zu ersetzen, besonders nicht, wie seitens der Exekutive behauptet, durch Bodycams.

Wir sind überzeugt, dass eine eindeutige Kennzeichnung einzelner Beamter im Einsatz ihr Fehlverhalten eindämmen wird. Sobald Polizisten auch mit Konsequenzen rechnen müssen, überlegen sie sich rechtswidrige Handlungen in der Öffentlichkeit vermutlich zweimal.

Es gibt keine Gerechtigkeit, solange die Staatsgewalt gegen Gesetze verstoßen kann, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Alle demokratischen Kräfte müssen danach trachten, endlich ein Mindestmaß an Transparenz herzustellen. Jeder Polizist muss jederzeit identifizierbar sein!

Wir laden sämtliche Fußballfans und die gesamte österreichische Zivilgesellschaft dazu ein, diese Forderung zu unterstützen. Alle politischen Entscheidungsträger sind dazu aufgefordert, schnellstmöglich eine verpflichtende Kennzeichnung von Polizeibeamten umzusetzen.

Block West Rapid Wien – Curva Viola Austria Salzburg – Fanszene Altach – Fanszene Blau Weiß Linz – Fanszene Ried – First Vienna Football Club 1894 Supporters – Freund_innen der Friedhofstribüne – Nordkurve Sturm Graz – Nordtribüne Austria Lustenau – Osttribüne Austria Wien -Südtribüne Steyr – Tivoli Nord Wacker Innsbruck – Fanszene Linzer ASK – Wolfbrigade Sankt Pölten

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Reisebericht Albanien

FK Kukesi – FK Austria Wien, 23. Juli 2016
2. Euro-League Quali Runde, 1:4

Obwohl am Vortag des Rückspiels der Treffpunkt für 19.00 Uhr in Wien 10 angesetzt war, machte sich neben einem 7-Sitzer auch Captain Reinis 9er Bus gegen 23.00 Uhr auf in Richtung Albanien. Die Fahrtroute sollte uns komplizierter Weise dank des top Navis der Boys Viola über Slowenien – Kroatien – Serbien und Mazedonien nach Albanien führen. Euda wos?!? Nach drei Stunden amüsanter Fahrt, einem USB Stick weniger, einem kaputten CD-Wechsler, jeder Menge Bier, einem Radioanruf, inklusive Musikwunsch „Spü` des für mein Freund, euda!“ und einigen Päckchen Tabak in Reinis Schlachtschiff, erreichten die Allesfahrer von Austria Wien den ersten Grenzübergang.

Später, irgendwo in Kroatien, als das grelle Sonnenlicht unsere Augen zum Erröten brachte, merkten wir, dass wir mehr oder weniger am falschen Weg waren. Nach einer kurzen Rast und einer halbstündigen Diskussion zwischen den beiden Fahrern, entschied man sich, anstatt die Reise über Split weiterzuführen, wie des Öfteren während unserer Reise für den falschen Weg. Somit ging‘s weiter nach Serbien, wo uns ein zweistündiger Grenzaufenthalt als Willkommensgeschenk erwartete. Leicht übernachtig und schwer durchgemacht hat uns an der Grenze die Sonne angelacht. 36 Grad im Schatten, das werden wir nicht packen! Nach einem erholsamen Grenzspaziergang, welcher mit einer Kollision mit einem LKW endete, fuhr man endlich weiter Richtung Belgrad. Zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Stunden (Umweg) unterwegs, stand der erste Fahrerwechsel an. Captain Reini bekommt vom Fahren nicht genug, drum braucht er einen entspannten Lungenzug!

Nächster Halt Mazedonien! Außer beschissenen Straßen und einer – auf Grund der großen Geschwindigkeitsunterschiede – Trennung unserer beiden Fahrzeuge, gibt`s von diesem Teil der Reise nichts Großartiges zu erzählen, außer, dass uns ein mazedonischer Zöllner um einen Reisepass bedienen wollte, aber das ist eine andere Geschichte. Nach 16 Stunden (Irr-)Fahrt, erreichte man endlich albanischen Boden, ohne noch zu ahnen, dass man bis zu unserer Destination weitere fünf Stunden benötigen würde. Eigentlich immer noch gut in der Zeit liegend, fuhr man zielfokussiert und rasant weiter Richtung Elbasan. Der Nationalpark auf der Strecke lag zwar nicht auf unserer Route, dennoch war dieser wunderbar anzusehen. Herrlich! Nach einer gefühlten Ewigkeit, kaputten Bremsscheiben und unzähligen Serpentinen später, erreichte uns der Höhepunkt (welcher zugleich auch der Tiefpunkt war!) unserer violetten Exkursion. Da man sich auf ein genuscheltes „Fahr links du Wirschtl“ verließ, setzte man die Reise im albanischen Hochgebirge, zwischen Ziegenherden und Schotterstraßen fort. Um eine Ziegenherde schneller von der Straße zu treiben, nutzten wir unseren technologischen Vorteil zu unseren Gunsten, indem man dem Ziegenhirten mit Leuchtspurgeschossen einheizte. Zu diesem Zeitpunkt war uns übrigens schon klar, dass sich der Anpfiff nur knapp ausgehen würde. Obwohl die Schlaglöcher immer größer und größer wurden, unser Auto einem desolaten Ralleymobil glich und die Sonne vom Horizont sich langsam schlich, waren wir bis dreißig Minuten vor Spielbeginn in diesem verhurten, von Missgestalten bewachten Gebirge gefangen.

Trotz Bleifuß auf den letzten Metern traf man gleichzeitig mit dem Schlusspfiff der Partie, welche unsere Austria souverän mit 4:1 für sich entscheiden konnte, ein. Während sich die Austrianer, welche mit dem Mannschaftsflieger anreisten gleich nach dem Spiel aus dem Staub machten, reservierten wir nach einem gemeinsamen Gruppenfoto im Auswärtssektor für unsere beiden Autobesatzungen in einem naheliegenden Restaurant, um uns im großen Stil zu storken Preisen verköstigen zu lassen. Gut gestärkt trat man nach zwei Stunden Aufenthalt die lange Heimreise an, wobei wir hier erwähnen wollen, dass der Reini aus dem Piestingtal auch hier hinter dem Steuer des Mietwagens saß, da der zweite Fahrer überraschender Weise unter Nachtblindheit litt und daher weiterhin nicht fahren konnte. Nachdem man sich mit den beiden Wagerln ein Rennen durch die Prärie lieferte und man sich gegenseitig mit pyrotechnischen Gegenständen beschoss, kam man nach ca. 17 Stunden Fahrt, einem interessanten Grenzaufenthalt in Ungarn und fünf durchfahrenen Landeshauptstädten wieder in der schönsten, unserem violetten Wien, an! Wir wollen uns bei allen Auswärtsfahrern für diese geile und unvergessliche Fahrt bedanken. Diese unglaublichen Momente kann uns niemand mehr nehmen!

ALLES FÜR AUSTRIA WIEN -12-

Die Redaktion_KAI & FANATICS

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