Reisebericht Albanien

FK Kukesi – FK Austria Wien, 23. Juli 2016
2. Euro-League Quali Runde, 1:4

Obwohl am Vortag des Rückspiels der Treffpunkt für 19.00 Uhr in Wien 10 angesetzt war, machte sich neben einem 7-Sitzer auch Captain Reinis 9er Bus gegen 23.00 Uhr auf in Richtung Albanien. Die Fahrtroute sollte uns komplizierter Weise dank des top Navis der Boys Viola über Slowenien – Kroatien – Serbien und Mazedonien nach Albanien führen. Euda wos?!? Nach drei Stunden amüsanter Fahrt, einem USB Stick weniger, einem kaputten CD-Wechsler, jeder Menge Bier, einem Radioanruf, inklusive Musikwunsch „Spü` des für mein Freund, euda!“ und einigen Päckchen Tabak in Reinis Schlachtschiff, erreichten die Allesfahrer von Austria Wien den ersten Grenzübergang.

Später, irgendwo in Kroatien, als das grelle Sonnenlicht unsere Augen zum Erröten brachte, merkten wir, dass wir mehr oder weniger am falschen Weg waren. Nach einer kurzen Rast und einer halbstündigen Diskussion zwischen den beiden Fahrern, entschied man sich, anstatt die Reise über Split weiterzuführen, wie des Öfteren während unserer Reise für den falschen Weg. Somit ging‘s weiter nach Serbien, wo uns ein zweistündiger Grenzaufenthalt als Willkommensgeschenk erwartete. Leicht übernachtig und schwer durchgemacht hat uns an der Grenze die Sonne angelacht. 36 Grad im Schatten, das werden wir nicht packen! Nach einem erholsamen Grenzspaziergang, welcher mit einer Kollision mit einem LKW endete, fuhr man endlich weiter Richtung Belgrad. Zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Stunden (Umweg) unterwegs, stand der erste Fahrerwechsel an. Captain Reini bekommt vom Fahren nicht genug, drum braucht er einen entspannten Lungenzug!

Nächster Halt Mazedonien! Außer beschissenen Straßen und einer – auf Grund der großen Geschwindigkeitsunterschiede – Trennung unserer beiden Fahrzeuge, gibt`s von diesem Teil der Reise nichts Großartiges zu erzählen, außer, dass uns ein mazedonischer Zöllner um einen Reisepass bedienen wollte, aber das ist eine andere Geschichte. Nach 16 Stunden (Irr-)Fahrt, erreichte man endlich albanischen Boden, ohne noch zu ahnen, dass man bis zu unserer Destination weitere fünf Stunden benötigen würde. Eigentlich immer noch gut in der Zeit liegend, fuhr man zielfokussiert und rasant weiter Richtung Elbasan. Der Nationalpark auf der Strecke lag zwar nicht auf unserer Route, dennoch war dieser wunderbar anzusehen. Herrlich! Nach einer gefühlten Ewigkeit, kaputten Bremsscheiben und unzähligen Serpentinen später, erreichte uns der Höhepunkt (welcher zugleich auch der Tiefpunkt war!) unserer violetten Exkursion. Da man sich auf ein genuscheltes „Fahr links du Wirschtl“ verließ, setzte man die Reise im albanischen Hochgebirge, zwischen Ziegenherden und Schotterstraßen fort. Um eine Ziegenherde schneller von der Straße zu treiben, nutzten wir unseren technologischen Vorteil zu unseren Gunsten, indem man dem Ziegenhirten mit Leuchtspurgeschossen einheizte. Zu diesem Zeitpunkt war uns übrigens schon klar, dass sich der Anpfiff nur knapp ausgehen würde. Obwohl die Schlaglöcher immer größer und größer wurden, unser Auto einem desolaten Ralleymobil glich und die Sonne vom Horizont sich langsam schlich, waren wir bis dreißig Minuten vor Spielbeginn in diesem verhurten, von Missgestalten bewachten Gebirge gefangen.

Trotz Bleifuß auf den letzten Metern traf man gleichzeitig mit dem Schlusspfiff der Partie, welche unsere Austria souverän mit 4:1 für sich entscheiden konnte, ein. Während sich die Austrianer, welche mit dem Mannschaftsflieger anreisten gleich nach dem Spiel aus dem Staub machten, reservierten wir nach einem gemeinsamen Gruppenfoto im Auswärtssektor für unsere beiden Autobesatzungen in einem naheliegenden Restaurant, um uns im großen Stil zu storken Preisen verköstigen zu lassen. Gut gestärkt trat man nach zwei Stunden Aufenthalt die lange Heimreise an, wobei wir hier erwähnen wollen, dass der Reini aus dem Piestingtal auch hier hinter dem Steuer des Mietwagens saß, da der zweite Fahrer überraschender Weise unter Nachtblindheit litt und daher weiterhin nicht fahren konnte. Nachdem man sich mit den beiden Wagerln ein Rennen durch die Prärie lieferte und man sich gegenseitig mit pyrotechnischen Gegenständen beschoss, kam man nach ca. 17 Stunden Fahrt, einem interessanten Grenzaufenthalt in Ungarn und fünf durchfahrenen Landeshauptstädten wieder in der schönsten, unserem violetten Wien, an! Wir wollen uns bei allen Auswärtsfahrern für diese geile und unvergessliche Fahrt bedanken. Diese unglaublichen Momente kann uns niemand mehr nehmen!

ALLES FÜR AUSTRIA WIEN -12-

Die Redaktion_KAI & FANATICS

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